FLEX - YUKNO, Skinny B, live@Flex, Donaukanaltreiben
Willkommen im Digital Playground! Aller Krise zum Trotz veröffentlicht das österreichische Duo Yukno schon kurz nach der Anfang des Jahres erschienenen EP „LAND OF CONFUS1ON“ im Herbst 2020 sein zweites Album mit dem Titel „Im Stream der Zeit“. Und man kann sagen: Die melodiös-elektronischen Zeitgeistbeschreibungen der Band klangen nie aufregender und wacher als in diesem seltsam apokalyptischen Jahr 2020. Am 29.05 erscheint die erste Single mit dem Titel „Digital Playground“ und setzt den pop-philosophischen Unterbau zum allgegenwärtigen Live-Stream und der globalen Digitalisierung der Individualität.
Nikolaus und Georg Nöhrer kennen sich schon eine ganze Weile: Sie sind Brüder; und Yukno nicht ihr erstes musikalisches Projekt. Ihre musikalische Früherziehung in der Steiermark beginnt ganz klassisch mit dem Klavier. Über den Umweg eines Warcraft-3-Forums kommen sie als Jugendliche zur Musik. Zum Rap, um genau zu sein. Nikolaus bastelt Beats, Prä- Stimmbruch-Georg singt glockenhelle Terzen darüber. Mitte der 2000er gründen sie ihre erste dreiköpfige Band – Neodisco. Es wurde ein wildes Rap-House-Kollektiv. „Frittenbude mit noch mehr Party.“ fassen die Brüder heute zusammen. Und irgendwie geht alles verdammt schnell: Deal bei der Sony, Charteinstieg, ausverkaufte Shows. Mitte der 2010er hat die Party ein Ende und die Brüder sind wieder alleine unterwegs – jetzt als Yukno, auf der Suche nach einem neuen, reiferen Sound.
Georg und Nikolaus machen also dort weiter, wo sie angefangen haben: Sie sitzen zusammen vor dem Computer und schreiben Songs. Das 2018 erschienene Debütalbum mit dem bei Beuys entliehenen Titel „Ich kenne kein Weekend“ macht ordentlich Welle: Radioairplay auch in Deutschland, großes Medienecho – niemand sonst verknüpft elektronische, tanzbare Sounds und melodiöse Hooks so spielerisch mit sozialkritisch-assoziativen Texten wie die Nöhrer-Brüder. Stream-Of-Consciousness, die großen gesellschaftlichen Fragen, die Vermeidung der einfachen Antworten – sie beweisen: Pop kann das noch immer alles. Und tanzen kann man dazu auch noch.
Wie schreibt man Songs, wenn man sich schon ewig kennt? Die Texte fangen in WhatsApp mit eingefügten Zitaten oder einem skizzierten Gedanken an – der wird dann weitergespielt, immer wieder hin und her, bis es sitzt. „Wir haben ein sehr ähnliches Verständnis davon, was wir cool finden. Was wir singen wollen und was nicht. Wir sind ja auch zusammen aufgewachsen.“ Der Bruch zwischen Text und Musik – der Kontrast zwischen Clubsounds
und Indie, Pop und Rap, die Versatzstücke, die Technik des Fusionierens – „Das sind die Dinge, die uns selbst gefallen und die wir gerne hören“, sagt Nikolaus. Tanzbare Elemente, die Arbeit mit Layers, atmosphärische Club-Sounds: Irgendwo zwischen LCD Soundsystem’iger Rawness und Caribouscher Wärme – da könnte man „Im Stream der Zeit“ verorten.
Der Weg aus der Steiermark in den Stream der Zeit führt über Sansibar: Ihr Verleger vermittelt Yukno eine Lodge auf der sagenumwobenen Insel – als Arbeitsrefugium. Dort entsteht zunächst „LAND OF CONFUS1ON“, aber auch erste Skizzen und Ideen für „Im Stream der Zeit“. „Wir haben mit den Leuten vor Ort gejammt und im Studio aufgenommen – das hat unsere gewohnte Arbeitsweise aufgebrochen“, sagen sie. Ergänzender Input, Overdubs, Percussions und Gitarren kommen von Lukas Klement. „Wir nehmen alles selbst auf und versuchen die Songs komplett fertig zu machen, bevor es ans finale Mixing geht.“ Den Mix von „Im Stream der Zeit“ macht wieder Feeling Valencia in den Riverside Studios in Berlin. Seit den ersten Aufnahmen sind Yukno und Valencia ein Team. Ein Team, das weiß, wie es klingen will.
Die erste Single „Digital Playground“ entsteht spontan und kurzfristig im März. In Quarantäne. „Alle Zwischenmenschlichkeit wurde in den digitalen Raum verschoben. Dieser Song thematisiert das explizit.“ Durchgehender New-Order-Basslauf zwischen Niedergeschlagenheit und Aufbruch – die Ambivalenz der Digitalisierung. In einem Sample hört man die Stimmen einer Sekten-Kirchengemeinde aus den 80er Jahren in einem Interview. Von Jonestown führt ein Weg direkt zu Orwell, willkommen im Digital Playground! Der Refrain ist hymnisch, düster, wunderschön, die Gitarre im Off, „Schick mich in den freien Raum“, – viel besser kann man ein Album nicht eröffnen.
Es folgt „Das Leben ist so schön“. Der Track ist sogar noch aktueller als „Digital Playground“. Als erstes entstand die Synthie-Linie mit dem fiesen 80er Sound. Auslöser für den Text ist eine uralte Faszination: „Der Blick in den Nachthimmel hat schon immer etwas mit den Leuten gemacht. Du merkst, wie klein und vergänglich du bist. Ich glaube, 2020 ist dieses Gefühl besonders präsent.“ Die Vergänglichkeit in der digitalen Epoche ist das Moment dieses Songs. Vanitas – dieser Begriff, der im Wortsinne die Symbole der Vergänglichkeit bezeichnet, mit der die alten Meister bis in die Neuzeit hinein ihre Stillleben spicken – er ist für der gesamte Album „Im Stream der Zeit“ richtungsweisend: „Dadurch dass Dinge ein
Ende haben, bekommen sie eine Wertigkeit. Im Stream der Zeit heißt: Alles fließt. Die Dinge lassen sich sowieso nicht festhalten.“ Warum nicht alles dunkel wird, trotz aller Endlichkeit, beantwortet der Refrain des Songs: „Das Leben ist so schön, wir winken beim Vorübergehen.“
In „Haut“ werden Yukno persönlich, direkt, emotional, nahbar, transparenter. Der Groove erinnert an Burial, an britischen Post-Step. Im gemeinsamen Duett mit der Sängerin Lina Maly schwingt sich der Song im Wechselspiel hoch in für Yukno ungewohnte neue Sphären. Der Song beschreibt ein kurzes Innehalten im Chaos des Jetzt – eine glückliche Unterbrechung „Im Stream der Zeit“. Und trotzdem bleibt immer die Gewissheit, dass dieses Glück mit jeder nächsten Sekunde schwinden kann: „Und vielleicht schluckt uns die bittersüße Entropie.“
„Montag ist ein guter Tag zum Sterben“ – auch das muss man erstmal singen – „Nie“ ist im Ansatz ein Bruce-Springsteen-Song: Der Refrain sollte überlebensgroß werden. Mit möglichst vielen übereinander liegenden Stimmen. Dann durfte niemand mehr zusammenkommen. Den Chor mussten Yukno also selbst einsingen. Auch das wirkt wie ein beiläufiger Kommentar zu diesem komischen Jahr, in dem auf einmal alles anders geworden ist. In der Gestaltung des Albums werden verschiedene Elemente miteinander verwoben: Science-Fiction, Retro- futuristische Elemente, die wie nostalgische Postkarten aus der Vergangenheit die erwartete Zukunft zeigen, Cyber-Punk und Virtual Reality werden zu einer eigenen Welt, die die Musik ergänzt und erweitert.
Für einen Song am Album haben Yukno die Kräfte gebündelt mit der Wiener Band Oehl und dem Produzenten Marco Kleebauer, der auch die Produktion der letzten beiden Bilderbuch- Alben übernommen hat. Was als einfaches Feature angedacht war, wurde zur Initialzündung einer gemeinsamen Band. Weitere Musik ist in Planung, noch muss man sich allerdings gedulden. Mit „Brumm Brumm“ hat es der erste gemeinsame Song auf das Album von Yukno geschafft. Der Song hält was der Titel verspricht. Gemeinsam mit treibenden Bass Grooves und messerscharfen Synthesizer-Lines verhilft ein Konglomerat aus Stimmeffekten dem Begriff Autotune zu bisher unbekannter Doppeldeutigkeit. Der Song begegnet den Themen des Albums mit Eskapismus: „Nur der Fahrtwind und wissen, dass wir bald da sind“. „Brumm Brumm“ besingt das Auto als kulturelles Werkzeug der Freiheit. Auch wenn man nicht weiß, wohin, kann die Vorstellung, alles zurückzulassen und einfach draufloszufahren, flüchtigen Trost bringen.
Präzise Bässe, housige Klavier-Akkorde, drückende Beats: Yuknos zweites Album klingt wie eine gute Party mit den richtigen Gästen, den richtigen, wohldosierten Drogen und einer luftigen Dachterrasse, auf der alle chillen, während ein Asteroid auf die Erde zurast.
Das Artwork des Albums, gestaltet von Sandro Rybak, vervollständigt dieses Gefühl: Darauf zu sehen ist der Fluss Styx; er trennt nach den Ideen der griechischen Mythologie das Reich der Lebenden vom Reich der Toten. Hier fließt er durch eine virtuelle Landschaft aus Blumen, Artefakten und Dinosauriern. Und hinter einem drohenden Totenschädel, fern am Horizont, windet sich eine Achterbahn durch die Wolken. Im Stream der Zeit sind die Schönheit des Lebens und ihre Vergänglichkeit nur einen Mausklick entfernt.
Yukno erschaffen mit ihrem zweiten Album eine eigentümliche Melange aus Euphorie und Melancholie. Ein Gefühl, das alle kennen, das selbst wiederum aber keinen eigenen Namen trägt, schwer auf den Punkt zu bringen ist. Eine Wolke, eine Leichtigkeit, die eine beschwingte Gewissheit davon in sich trägt, dass alles einmal enden wird. „Im Stream der Zeit“ ist ein reifes Album mit inhaltlichem Tiefgang, starken Melodiebögen und Texten, die man so auf Deutsch noch nicht gehört hat.
Nikolaus und Georg Nöhrer kennen sich schon eine ganze Weile: Sie sind Brüder; und Yukno nicht ihr erstes musikalisches Projekt. Ihre musikalische Früherziehung in der Steiermark beginnt ganz klassisch mit dem Klavier. Über den Umweg eines Warcraft-3-Forums kommen sie als Jugendliche zur Musik. Zum Rap, um genau zu sein. Nikolaus bastelt Beats, Prä- Stimmbruch-Georg singt glockenhelle Terzen darüber. Mitte der 2000er gründen sie ihre erste dreiköpfige Band – Neodisco. Es wurde ein wildes Rap-House-Kollektiv. „Frittenbude mit noch mehr Party.“ fassen die Brüder heute zusammen. Und irgendwie geht alles verdammt schnell: Deal bei der Sony, Charteinstieg, ausverkaufte Shows. Mitte der 2010er hat die Party ein Ende und die Brüder sind wieder alleine unterwegs – jetzt als Yukno, auf der Suche nach einem neuen, reiferen Sound.
Georg und Nikolaus machen also dort weiter, wo sie angefangen haben: Sie sitzen zusammen vor dem Computer und schreiben Songs. Das 2018 erschienene Debütalbum mit dem bei Beuys entliehenen Titel „Ich kenne kein Weekend“ macht ordentlich Welle: Radioairplay auch in Deutschland, großes Medienecho – niemand sonst verknüpft elektronische, tanzbare Sounds und melodiöse Hooks so spielerisch mit sozialkritisch-assoziativen Texten wie die Nöhrer-Brüder. Stream-Of-Consciousness, die großen gesellschaftlichen Fragen, die Vermeidung der einfachen Antworten – sie beweisen: Pop kann das noch immer alles. Und tanzen kann man dazu auch noch.
Wie schreibt man Songs, wenn man sich schon ewig kennt? Die Texte fangen in WhatsApp mit eingefügten Zitaten oder einem skizzierten Gedanken an – der wird dann weitergespielt, immer wieder hin und her, bis es sitzt. „Wir haben ein sehr ähnliches Verständnis davon, was wir cool finden. Was wir singen wollen und was nicht. Wir sind ja auch zusammen aufgewachsen.“ Der Bruch zwischen Text und Musik – der Kontrast zwischen Clubsounds
und Indie, Pop und Rap, die Versatzstücke, die Technik des Fusionierens – „Das sind die Dinge, die uns selbst gefallen und die wir gerne hören“, sagt Nikolaus. Tanzbare Elemente, die Arbeit mit Layers, atmosphärische Club-Sounds: Irgendwo zwischen LCD Soundsystem’iger Rawness und Caribouscher Wärme – da könnte man „Im Stream der Zeit“ verorten.
Der Weg aus der Steiermark in den Stream der Zeit führt über Sansibar: Ihr Verleger vermittelt Yukno eine Lodge auf der sagenumwobenen Insel – als Arbeitsrefugium. Dort entsteht zunächst „LAND OF CONFUS1ON“, aber auch erste Skizzen und Ideen für „Im Stream der Zeit“. „Wir haben mit den Leuten vor Ort gejammt und im Studio aufgenommen – das hat unsere gewohnte Arbeitsweise aufgebrochen“, sagen sie. Ergänzender Input, Overdubs, Percussions und Gitarren kommen von Lukas Klement. „Wir nehmen alles selbst auf und versuchen die Songs komplett fertig zu machen, bevor es ans finale Mixing geht.“ Den Mix von „Im Stream der Zeit“ macht wieder Feeling Valencia in den Riverside Studios in Berlin. Seit den ersten Aufnahmen sind Yukno und Valencia ein Team. Ein Team, das weiß, wie es klingen will.
Die erste Single „Digital Playground“ entsteht spontan und kurzfristig im März. In Quarantäne. „Alle Zwischenmenschlichkeit wurde in den digitalen Raum verschoben. Dieser Song thematisiert das explizit.“ Durchgehender New-Order-Basslauf zwischen Niedergeschlagenheit und Aufbruch – die Ambivalenz der Digitalisierung. In einem Sample hört man die Stimmen einer Sekten-Kirchengemeinde aus den 80er Jahren in einem Interview. Von Jonestown führt ein Weg direkt zu Orwell, willkommen im Digital Playground! Der Refrain ist hymnisch, düster, wunderschön, die Gitarre im Off, „Schick mich in den freien Raum“, – viel besser kann man ein Album nicht eröffnen.
Es folgt „Das Leben ist so schön“. Der Track ist sogar noch aktueller als „Digital Playground“. Als erstes entstand die Synthie-Linie mit dem fiesen 80er Sound. Auslöser für den Text ist eine uralte Faszination: „Der Blick in den Nachthimmel hat schon immer etwas mit den Leuten gemacht. Du merkst, wie klein und vergänglich du bist. Ich glaube, 2020 ist dieses Gefühl besonders präsent.“ Die Vergänglichkeit in der digitalen Epoche ist das Moment dieses Songs. Vanitas – dieser Begriff, der im Wortsinne die Symbole der Vergänglichkeit bezeichnet, mit der die alten Meister bis in die Neuzeit hinein ihre Stillleben spicken – er ist für der gesamte Album „Im Stream der Zeit“ richtungsweisend: „Dadurch dass Dinge ein
Ende haben, bekommen sie eine Wertigkeit. Im Stream der Zeit heißt: Alles fließt. Die Dinge lassen sich sowieso nicht festhalten.“ Warum nicht alles dunkel wird, trotz aller Endlichkeit, beantwortet der Refrain des Songs: „Das Leben ist so schön, wir winken beim Vorübergehen.“
In „Haut“ werden Yukno persönlich, direkt, emotional, nahbar, transparenter. Der Groove erinnert an Burial, an britischen Post-Step. Im gemeinsamen Duett mit der Sängerin Lina Maly schwingt sich der Song im Wechselspiel hoch in für Yukno ungewohnte neue Sphären. Der Song beschreibt ein kurzes Innehalten im Chaos des Jetzt – eine glückliche Unterbrechung „Im Stream der Zeit“. Und trotzdem bleibt immer die Gewissheit, dass dieses Glück mit jeder nächsten Sekunde schwinden kann: „Und vielleicht schluckt uns die bittersüße Entropie.“
„Montag ist ein guter Tag zum Sterben“ – auch das muss man erstmal singen – „Nie“ ist im Ansatz ein Bruce-Springsteen-Song: Der Refrain sollte überlebensgroß werden. Mit möglichst vielen übereinander liegenden Stimmen. Dann durfte niemand mehr zusammenkommen. Den Chor mussten Yukno also selbst einsingen. Auch das wirkt wie ein beiläufiger Kommentar zu diesem komischen Jahr, in dem auf einmal alles anders geworden ist. In der Gestaltung des Albums werden verschiedene Elemente miteinander verwoben: Science-Fiction, Retro- futuristische Elemente, die wie nostalgische Postkarten aus der Vergangenheit die erwartete Zukunft zeigen, Cyber-Punk und Virtual Reality werden zu einer eigenen Welt, die die Musik ergänzt und erweitert.
Für einen Song am Album haben Yukno die Kräfte gebündelt mit der Wiener Band Oehl und dem Produzenten Marco Kleebauer, der auch die Produktion der letzten beiden Bilderbuch- Alben übernommen hat. Was als einfaches Feature angedacht war, wurde zur Initialzündung einer gemeinsamen Band. Weitere Musik ist in Planung, noch muss man sich allerdings gedulden. Mit „Brumm Brumm“ hat es der erste gemeinsame Song auf das Album von Yukno geschafft. Der Song hält was der Titel verspricht. Gemeinsam mit treibenden Bass Grooves und messerscharfen Synthesizer-Lines verhilft ein Konglomerat aus Stimmeffekten dem Begriff Autotune zu bisher unbekannter Doppeldeutigkeit. Der Song begegnet den Themen des Albums mit Eskapismus: „Nur der Fahrtwind und wissen, dass wir bald da sind“. „Brumm Brumm“ besingt das Auto als kulturelles Werkzeug der Freiheit. Auch wenn man nicht weiß, wohin, kann die Vorstellung, alles zurückzulassen und einfach draufloszufahren, flüchtigen Trost bringen.
Präzise Bässe, housige Klavier-Akkorde, drückende Beats: Yuknos zweites Album klingt wie eine gute Party mit den richtigen Gästen, den richtigen, wohldosierten Drogen und einer luftigen Dachterrasse, auf der alle chillen, während ein Asteroid auf die Erde zurast.
Das Artwork des Albums, gestaltet von Sandro Rybak, vervollständigt dieses Gefühl: Darauf zu sehen ist der Fluss Styx; er trennt nach den Ideen der griechischen Mythologie das Reich der Lebenden vom Reich der Toten. Hier fließt er durch eine virtuelle Landschaft aus Blumen, Artefakten und Dinosauriern. Und hinter einem drohenden Totenschädel, fern am Horizont, windet sich eine Achterbahn durch die Wolken. Im Stream der Zeit sind die Schönheit des Lebens und ihre Vergänglichkeit nur einen Mausklick entfernt.
Yukno erschaffen mit ihrem zweiten Album eine eigentümliche Melange aus Euphorie und Melancholie. Ein Gefühl, das alle kennen, das selbst wiederum aber keinen eigenen Namen trägt, schwer auf den Punkt zu bringen ist. Eine Wolke, eine Leichtigkeit, die eine beschwingte Gewissheit davon in sich trägt, dass alles einmal enden wird. „Im Stream der Zeit“ ist ein reifes Album mit inhaltlichem Tiefgang, starken Melodiebögen und Texten, die man so auf Deutsch noch nicht gehört hat.